Sabrina Setlur unplugged!

Sabrina Setlur unplugged!

Sabrina Setlur unplugged!

Sabrina Setlur über Songs, Songwriting, die komplexe Produktionsästhetik ihres neuen Solo-Albums und das Schubladendenken der wertenden Kritik

„Beste deutsche Hiphop-Künstlerin“(VIVA), 3-malige ECHO-Preisträgerin & die erfolgreichste Interpretin deutschsprachigen Raps überhaupt: Sabrina Setlur ist Medien-Aufmerksamkeit gewöhnt. Und ab einem bestimmten Bekanntheitsgrad lernt ein Künstler mit seinen Ressourcen zu haushalten. Journalisten-Anfragen kritischer zu filtern. Ist vielleicht nicht mehr so greifbar. Umso positiver überraschte uns ihre Interview-Zusage. Nach kreativem Sabbatical ist die Autodidaktin jetzt mit neuer, musikalischer Agenda am Start – und bereit ihre Gedanken zu teilen. Doch ihr Markenzeichen, die Rebellion, sollen wir bitte nicht überzeichnen. Vollzieht sich da ein Imagewandel? Es ging ihr nie allein um Außenwirkung: Ein Talk mit Tiefgang im Auftrag von EDEKA Zurheide!

Sabrina Setlur, Sie sollen in Restaurants auch schon mal Sonderwünsche äußern: „Bitte die 115, aber mit der Beilage von der 68“ … 

Festgesetzte Speisekarten liegen mir nicht, denn ich spinne mir gern selbst ein Menü zusammen. Auch gefällt mir oft besser, was andere so auf dem Teller haben … 😉

Veganerin sind Sie demzufolge nicht?

Man muss nicht gleich Veganer werden, um Tiere zu respektieren. Gerade das Lebensmittel Fleisch verdient es mit Liebe und Sorgfalt zubereitet zu werden. Deshalb bin ich eine große Verfechterin von Esskultur: Was kann die Kuh dafür, wenn der Koch schlechte Laune hat!

Was gefällt Ihnen denn besser: Musik machen, Moderieren oder – wie aktuell – in Filmen mitwirken?

Wie viel Herzblut bei mir in der Musik steckt, zeigt vielleicht schon die Durchsicht meiner Diskografie: 7 Solo-Alben kommen nicht von ungefähr. Aber ich lass mich nicht gern auf eine Kunstrichtung abonnieren.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass Sie für 2018 auch wieder eine musikalische Agenda haben. Wann wird Ihr neues Solo-Album veröffentlicht?

Ich rede nicht gern über ungelegte Eier. Die Arbeit an einem neuen Album ist nun mal sehr zeitintensiv. Wir wollen ja eine verführerisch funkelnde Klang-Kathedrale errichten und kein Minimal-Geklöppel abliefern.

Gibt’s denn schon einen Arbeitstitel? Vormals benannten Sie Ihre Alben oft nach einem Alter Ego: Schwester S., Sabs – wie wird Ihre neue, musikalische Unterpersönlichkeit 2018 heißen?

Es ist noch kein Titel verabschiedet. Anfangs schweben mir immer so an die 98.000 Namen vor. Oft werde ich gefragt: „Kommt jetzt Part 2 von Schwester S. oder Sabs?“ Das muss ich dann jedes Mal verneinen. Denn die Art, wie ich Gefühle wahrnehme und verarbeite, hat sich geändert, auch ihre Klangfarbe. Hochemotional sind die Songs aber immer noch.

Auch die technische Taskforce ist rekrutiert: Sie sollen jetzt mit einer neuen Produktionsgesellschaft zusammenarbeiten …

Bei der Konzeption eines neuen Albums denkt man natürlich darüber nach, welche Dinge man ändert und was man beibehalten möchte. Zum Beispiel die Stage-Performance oder die Geschwindigkeit der Beats. Speziell die Symbiose mit dem Produktionsteam ist mir wichtig, weil meine Texte stets sehr persönlich sind.

Sie sind Interpretin und Songwriterin in einer Person, entscheiden Sie auch über die Beats?

Musikalisch bin ich mit im Boot, klar. Das Technische überlasse ich jedoch lieber Tüftlern, die das besser können.

Ist der Hiphop immer noch Ihr Vehikel?

Das wäre mir zu pauschal. Solche musikalischen Etiketten werden heute schnell hinterfragt, nicht mal mehr „Schlager“ existiert ja noch als festes Genre.

Steuert man als studierte BWL-Fachfrau auch das Marketing mit? Sie hatten ja bisweilen Probleme mit der Identifikations-Sehnsucht der Boulevardpresse …

Kein Künstler kann es sich aber heute noch leisten einen Medienpartner zu verärgern oder auszuklammern.

Beinhaltet das auch ein selbstironisches Zugeständnis, so eine Art augenzwinkerndes Einvernehmen im Stil von Man kennt sich?

Na klar, doch die Zeiten haben sich geändert: Via Instagram & Co. kann ich die Außenkommunikation zum Teil stilprägend mitbeeinflussen. Generell übe ich heute etwas mehr Zurückhaltung und bin auch bei der Auswahl der Presseorgane vorsichtiger geworden.

Stehen Sie denn nicht gern im Mittelpunkt?

Ich bin kein Red-Carpet-Hunter, es sei denn, um eine aktuelle Arbeit vorzustellen. Auf jeder Filmpremiere aufkreuzen und sich dann als Star des Abends hinstellen, auch wenn es gar nichts vorzuweisen gibt, wäre ja auch absurd. Einladungen zu einem wirklich schönen Event folge ich jedoch gern.

Fürchten Sie vielleicht auch inquisitorische Blicke Schrägstrich Kritik?

Früher habe ich alles superpersönlich genommen. Aber als Mensch der Öffentlichkeit, der zuweilen auch polarisiert, lernt man, sich die Streicheleinheiten einfach selbst zu verschaffen und sich ein dickes Fell zuzulegen.

Sie moderierten schon Musikshows für Sender wie VIVA oder MTV und unlängst den NAPSTER Fanpreis in Hamburg. Für Pro7 saßen Sie in der „Popstar“-Jury. Wie fühlt es sich an die Seiten zu wechseln?

Es war eine durchaus interessante Erfahrung, den Mechanismus einer Castingshow kennenzulernen. Aber die Kandidaten taten mir oft irrsinnig leid, weil sie so vorgeführt wurden. Sie halten doch nur als Entertainment her für die Welt da draußen. Wie schnelllebig dieses Business ist und wie rasch man wieder weg vom Fenster ist, realisieren die meisten nicht. Und dann zerplatzt der Traum oft viel zu früh wieder …

Sind Sie als Kulturschaffende auch selbst schon mal in so eine Maschinerie geraten?

Glücklicher Weise wurde ich nie gecastet, auf so einen Menschenhandel hätte ich mich auch nicht eingelassen. Ich bin dankbar für meinen standhaften Background: den starken Support durch Familie und Freunde, die immer für mich da sind.

Als Künstlerin sind Sie vor allem der Gegenwart verpflichtet. Hatten Sie nie das Bedürfnis, die zahllosen Mythen und Märchen, die Ihre Vergangenheit umranken, zu korrigieren?

Da zähle ich zu den gebrannten Kindern und diese scheuen ja bekanntlich das Feuer. Ich definiere mich wirklich lieber über meine Kunst und aktuelle Projekte.

Gehören Sie auch zu denen, die sagen: „Glückliche Menschen schreiben keine guten Songs?“

Wenn man happy ist, hat man meistens keinen Schreibblock dabei: Man geht lieber raus und feiert. Gefällige Bienchen-und-Blümchen-Texte schreibe ich eher selten: Meine Gefühlswelt soll ja authentisch abgebildet sein. Wenn man nicht gerade im Schrank lebt, kennt man auch Emotionen wie Wut, Trauer und Schmerz. Niemand ist immer nur sanftmütig gestimmt.

Also lieber Klartext statt Gesülze?

In deutschen Songs treten harte Formulierungen natürlich deutlicher zutage und meine Kunst schöpft das volle Spektrum aus. Ich schreibe sie ja auch nicht für A, B, C, sondern in erster Linie für mich.

Kommen Sie denn nie in Versuchung die Diskussion Ihrer Fans im Internet zu verfolgen, wenn Sie etwas Neues herausbringen?

Setlur: Na klar! Zumal darunter auch Menschen sind, die meine Arbeit seit jeher unterstützen und begleiten. Deshalb würde ich gern mit einem kleinen Shout-out schließen – als Dankeschön an alle, die so viel Gutes in mir sehen und so viel Liebes und Herzliches schreiben, auch im Netz. Denn meine Fanbase ist mir stets Antrieb und Inspiration!

Claudia Roosen: Interview & Blogartikel für Zurheide Feine Kost, mit freundlicher Unterstützung von Sabrina Setlur & www.kick-management.de

Das tadellose Timing des Zeitfahrers Tony Martin

Das tadellose Timing des Zeitfahrers Tony Martin

Tony Martin über Taktik, Technik, Talent, eine Stadt im Tour-Taumel und sein persönliches Traum-Szenario vom gelben Trikot!

Am 1. Juli blickt die Welt nach Düsseldorf. Flankiert von frenetisch klickenden Kameras startet dort Tony Martin mit vielen anderen Radprofis in die 104. Auflage der Tour de France und zählt zu den Favoriten für den Auftaktsieg. Von der Messe durch die Innenstadt surrt das Hauptfeld, rauscht vorbei an Fähnchen schwenkenden Fans, stolzen Stadtvätern, an Trauben von Journalisten, Reportern und Kamerateams. Selbst kleine Städte wie Neuss, Mettmann, Mönchengladbach und Aachen macht das sportliche Spektakel mobil, welches mit Martins Einzelzeitfahren über 14 Kilometer beginnt. Für den amtierenden Zeitfahrweltmeister, der diesmal für das Team Kartusha Alpecin fährt, ist das legendäre Rennen eine Zäsur. Weiß er doch, dass die Chance das gelbe Trikot vor deutschem Publikum überzustreifen in dieser Form nicht wiederkommt. Entsprechend akribisch tüftelt sein Team seit Monaten an Material und Ausrüstung für eine gelungene Tour: die einzigen Leistungsverstärker, welche das neue, strenge Radsport-Reglement erlaubt. Nach den Doping-Skandalen der Nuller-Jahre gilt: Startschuss für eine ehrliche, neue Ära – und ein Rennen der Superlative!

Das tadellose Timing des Zeitfahrers Tony Martin

Claudia Roosen: Am Samstag sind alle Augen auf Sie gerichtet, Millionen von Radsport-Fans erwarten eine perfekte Performance: Packt einen da auch als Profi das Lampenfieber oder blenden Sie den ganzen Wirbel um Ihre Person einfach aus?

Tony Martin: Lampenfieber habe ich keins, bin jedoch positiv gestimmt. Mein Fokus liegt natürlich auf den ersten dreizehn Kilometern in Düsseldorf. Es ist mein großes Saisonziel um das Gelbe Trikot zu fahren und es vielleicht vor heimischem Publikum überzustreifen. Ich freue mich sehr über diese Chance.

Ihre Ausdauer ist legendär. Nach dem Überqueren der Startlinie warten 3.516 Kilometer auf Sie, darunter knackige Steigungen. Mit welchem Gefühl geht man in so eine Challenge?

Ich setze mir Zwischenziele und denke die ganze Tour in Etappen. Außerdem bin ich kein Klassement-Fahrer, der vorn mitfährt, sondern bewege mich in der Gruppe. Die Aerodynamik muss man sich ähnlich wie in der Formel 1 vorstellen: Ein großes Fahrerfeld ist da schon etwas anderes als allein gegen den Wind zu fahren wie ein Sprinter. In der ersten Reihe ist man schneller k.o., weil die Windkraft hinzukommt.

Und später, wenn man sich über die Alpen und durch die Pyrenäen quält: Denkt man da an den Zielort und die jubelnden Fans auf der Champs-Élysées oder ganz pragmatisch an das andockende Auto mit den Flaschen und Energieriegeln?

Martin: Man kommuniziert fortwährend mit dem Körper und verfeinert seine Taktik, um innerhalb der Karenzzeit anzukommen. Das bedeutet mal Power bis zum Anschlag, dann wieder eine Stunde am Berg, zuweilen gegen die eigene Resignation anfahrend. Ist man abgeschlagen, kommen einem schon Gedankenspielchen oder man verfällt in eine Art Trance.

Wie züchtet man seinen Körper hoch, um 21 Tage lang dieser Extrembelastung standhalten und sich dann im Gesamt-Klassement möglichst weit vorne zu positionieren?

Ein wichtiger Baustein ist gute Ernährung. Was ich esse, wandelt der Körper später in Leistung um. Isst man zum Beispiel immer nur Bratwurst und Pudding, sagt er irgendwann: „Okay, so kann ich nicht arbeiten!“

Welche Lebensmittel bevorzugen Sie vor dem Rennen?

Martin: Reis ist gut und Eiweiß, ich bin ein Eier-Fan. Ich geißele mich aber auch nicht, wenn ich mal einen Jieper auf sechs Gummibärchen oder eine halbe Tafel Schokolade habe.

Ihre große Stärke ist das Einzelzeitfahren, der Kampf gegen die Uhr. Wie wichtig sind Taktik und Technik und wie begegnen Sie Ihrem größten Widersacher, dem Wind?

Das tadellose Timing des Zeitfahrers Tony Martin

Aerodynamik als Gamechanger: Peloton der Tour de France

Martin: Aerodynamik ist im Radsport das A und O. Um später jede erdenkliche Millisekunde auf der Königsallee einzusparen, muss der Luftwiderstand natürlich reduziert werden. Auf dem Gebiet der Aerodynamik hat speziell auch die Firma Canyon große Fortschritte erzielt und mir ein entsprechend ausgefeiltes Setup für Düsseldorf gebaut. Am Samstag fahre ich das aerodynamischste Rad, auf dem ich je gesessen habe.

Selbst bei optimalem Material: Auf Kopfsteinpflastern zu ackern ist eine Extrembelastung für Finger, Hände und Arme, der Lenker wird zum Presslufthammer. Denn nicht jede Straße ist sauber geteert. Ansporn oder Ärgernis?

Martin: Kantiges, grobes Kopfsteinpflaster im Unterschied zu Flanierpflaster ist eine spannende Aufgabe, aber die Finger werden doch ziemlich gebeutelt. Das gilt weniger für die Tour de France als für ein Rennen wie Paris-Roubaix, welches kilometerlang über Bauernhöfe oder holprige Trecker-Wege führt.

Ihre Generation erobert gerade das Vertrauen der Fans in den Radsport zurück: Wie gläsern oder transparent muss ein Sportler heute sein, um die Doping-Skandale der Nuller-Jahre ins Geschichtsbuch zu verbannen?

Den Tiefpunkt des Radsports sowie den Unmut der Fans habe ich damals noch mitbekommen, weil meine Karriere genau an der Schnittstelle begann. Nun steuern wir jedoch auf einen neuen Höhepunkt zu. Vor allem wir jungen Fahrer haben mit vereinten Kräften daran gearbeitet. Schwarze Schafe gibt´s natürlich in jedem Sport, deshalb geht der Kampf weiter. Die verschärften Kontrollen sehe ich positiv, sie dienen ja auch dem Selbstschutz.

Die Siegerlisten wurden abgeändert und einige große Namen entfernt. Können die einstigen Spitzenzeiten auch ohne Doping erreicht werden oder reißt das Lücken?

Martin: Im legalen Bereich gibt es viele Verbesserungen, speziell auch beim Material. Außerdem weiß man heute mehr über Ernährung und Trainingstechniken. So entstehen auch bei Nicht-Gebrauch leistungsfördernder Hormone neue Bestzeiten.

Der Radsport ist eine schnelllebige Disziplin mit hoher Durchwechsel-Rate: Welches sind die verlässlichen Konstanten in Ihrem Sportler-Leben?

Martin: Das ist natürlich Kader abhängig, aber ich bin jetzt im zehnten Profijahr und habe insgesamt bisher nur dreimal das Team gewechselt sowie immer noch denselben Trainer, Manager und Physiotherapeuten. Da bin ich loyal.

Wir möchten Sie im gelben Trikot sehen und werden Ihnen mit den anderen Fans zujubeln. Wo postieren wir uns am besten, um Ihren Start möglichst hautnah zu erleben?

Martin: Für den Zeitfahrer zählt der Platz in der Strecke, deshalb lässt sich der Ablauf nicht genau vorhersehen. Die Auftaktetappe startet an der Messe, führt dann entlang des Rheinufers über die Königsallee und wieder zurück zum Ausgangsort.

Dann wünschen wir Ihnen viel Erfolg und sagen zum Abschied leise Sssssrrr!

INTERVIEW: DR. C. ROOSEN

Björn Freitag

Interview mit Björn Freitag

Björn Freitag

TV-Tester, Michelin-Magier & Mannschafts-Koch Björn Freitag spricht offen über sein Metier sowie den neuen Aufwärtstrend bei Schalke 04

Er würde niemanden grillen, bleibt stets fair und charmant: sonnig das Gemüt, konstruktiv jede Kritik, liebevoll die Ironie,  seine Autorität niemals autoritär. Und doch spüren seine Sensoren auch den feinsten Makel im Menü auf, jede Millisekunde falschen Timings oder schalen Beigeschmack unter glänzender Verpackung. Denn nicht von ungefähr ist Björn Freitag „Der Vorkoster“. Aber auch Sternenfänger, Vorzeige-Gastronom, Erfolgs-Autor und offizieller Mannschafts-Koch von Schalke 04, was seinem Urteil zusätzlich Gewicht verleiht. Der Kulinarik-Star über Wein, Wild, Warenwissen sowie den richtigen Wumm in der Küche.

Gesamten Beitrag lesen: https://bit.ly/3aGyenn

Unsere Leistung: Interview, Blogartikel und Gestaltung einer Fotostrecke für Zurheide Feine Kost, mit freundlicher Unterstützung von Jürgen Evers, Kick-Management.de.

Der Mann mit der goldenen Hand

Der Mann mit der goldenen Hand

Nie zuvor ließ sich die Uhr optisch schneller zurückdrehen, oft schon zwischen Lunch und Kaffeepause. Dafür stehen minimal-invasive Methoden, innovative Filler und das neue Liquid Lift. Doch die sanften Technologien haben eins gemeinsam: Ihre Anwendung erfordert fachliche Exzellenz, ein gutes Augenmaß sowie ein Quantum an Fingerspitzengefühl. Ein Interview mit Dr. med. Christoph Reis, Mitglied der DGÄPC und Gerichtsgutachter sowie eine Instanz auf dem Sektor der plastisch-ästhetischen Chirurgie.

Sie behandeln Menschen aller Generationen und Einkommensschichten, darunter auch bekannte Persönlichkeiten. Wie läuft´s denn so auf dem gesellschaftlichen Parkett: Gibt´s einen öffentlichen Händedruck oder gucken Ihre Patienten lieber verschämt weg?

Selbstverständlich wird die Hand geschüttelt, sicher, man kennt sich. Sofern Der- oder Diejenige dafür offen ist, kommuniziert man natürlich mit ihm. Ich frage aber nicht: „Hallo, wie geht´s Ihrer Brust?“. Dies behalte ich für mich. Manche Kollegen sind da mitunter direkter.

Liegt die Schlussfolgerung nicht sowieso nah: „Aha, er oder sie hat etwas machen lassen!“?

Man kennt mich ja nicht nur beruflich, es gibt zum Glück noch andere Bindeglieder wie Kultur oder Kunst. An Patienten gehe ich nicht sehend vorbei, ich spreche sie schon an, aber eben neutral, nicht in Bezug auf Behandlungen.

Sie gelten als Michelangelo des Skalpells. Woran erkennt man einen wirklich guten plastischen Chirurgen?

Einen guten plastischen Chirurgen erkennen Sie am natürlichen Ergebnis sowie an seinen abgelehnten Fällen. Wer sich nur des Geldes wegen auf alles einlässt, schädigt das Ansehen unserer Branche. Es gibt realitätsferne Menschen, die teils abstruse Wünsche haben oder eine gestörte Körperwahrnehmung.

„Aufklärung ist das Alpha & Omega ästhetischer Medizin.“

Die Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen gibt alljährlich ein Verzeichnis seriöser Fachärzte heraus. Wie zuverlässig ist ihre Empfehlung?

Die DGPRÄC ist unsere Mutterfachgesellschaft, in der alle Ärzte für plastische und ästhetische Chirurgie aufgeführt werden, Fachärzte und assoziierte, die sich noch in der Ausbildung befinden. Eine sehr vertrauenswürdige Quelle. Bei Nicht-Fachärzten für Plastische Chirurgie sollte man vor einer Behandlung deren spezielle Expertise genau prüfen!

Wie kommt es, dass Prominente oder Superreiche, die sich doch bestimmt anerkannte Autoritäten leisten, oft so entstellt aussehen?

Der Erfolgsdruck ist hier sehr groß und die Behandlungen werden daher oft überreizt. Leider finden sich immer auch zweifelhafte Ärzte, die diesbezüglich kooperieren: oft selbst etwas realitätsfern oder und ohne Qualifikation.

Angstbesetzt ist vor allem das Facelift: Können auch in der Hand eines erfahrenen Operateurs Nervenstränge durchtrennt oder Muskeln gelähmt werden, wenn man sich unters Messer legt?

Als Facelift-Komplikationen wären am ehesten Nervendurchtrennungen vorstellbar. Ein routinierter Facharzt weiß aber, wo er präpariert, dann kann so etwas im Regelfall nicht passieren. Asymmetrien – eine Gesichtshälfte anders als die andere –, Schwellungen oder Nachblutungen sind theoretisch möglich, in der Hand des Erfahrenen aber vernachlässigbar selten. Aber was da oft an Ängsten kursiert: Wenn das Skalpell hier angesetzt wird, kann man das Gesicht nicht mehr bewegen, ist vollkommen überzeichnet.

Ist der Eingriff immer noch alternativlos, wenn es darum geht, erschlafftes Gewebe an Augenlid, Kinn oder Wangen zu straffen?

Ist der Hautüberschuss exzessiv, versagen konservative Methoden wie Unterspritzungen. Da kommen dann manche Kollegen mit Ultraschall oder anderen Modeerscheinungen, die, abgesehen von einer leeren Börse, keine relevante Veränderung bringen. In solchen Fällen ist dann das überschüssige Gewebe operativ zu entfernen und das Stützsystem neu zu positionieren.

Das Für & Wider jedes Eingriffs sorgfältig erwägen

Geht es jedoch um Alterserscheinungen im Frontalgesicht, können Botox und Filler die optisch-ästhetische Relation sehr effizient wiederherstellen: mittels Muskelentspannung (Botox) und Volumengebung durch Hyaluronsäure. Früher straffte man einfach nur die Haut, das sah häufig unnatürlich aus. Heute unterfüttert man die Falte oder wählt gleich ein Zwei-Schicht-Lift – Muskulatur inklusive –, damit der Stützapparat auch wiederaufgebaut wird.

Das neue Liquid Lift wird als Alternative zum Facelift gehandelt – Jugend aus der Spritze. Ist das Glücksversprechen einlösbar und wie lange lässt sich auf diese Weise das Facelift hinauszögern?

Wählt man das richtige Material und berücksichtigt beim Einbringen die anatomischen Gegebenheiten, lässt sich das Facelift damit häufig sogar ersetzen, obwohl es sich ja eigentlich um ein abbaubares Material handelt. Es findet jedoch ein Aufbau von Eigengewebe statt, auch als Tissue-Induction bezeichnet. Trotz des resorbierbaren Materials wird auf diese Weise ein permanenter Effekt erzielt: eine Stütze an entsprechender Stelle mit sehr geringen Komplikationen. Der Patient ist sofort wieder einsatzbereit. Das trifft den Nerv der Zeit.

Ausgebildet an diversen renommierten Kliniken im In- und Ausland –  wie der Kaiserswerther Diakonie in Düsseldorf – und häufig geladener Gutachter bei Gericht gelten Sie als neuer Michelangelo des Skalpells. So formen Sie u. a. Düsseldorfs schönste Oberweiten …

Ich führe schwerpunktmäßig viele dieser Operationen durch: Vergrößerungen, Verkleinerungen, Asymmetrie-Ausgleich und Behandlungen von Fehlbildungen. Bei der Brustvergrößerung benutze ich im Regelfall eine spezielle Zweischicht-Technik („Dual Plane“), bei der das Implantat im oberen Bereich hinter dem Brustmuskel eingesetzt wird, nach unten hin aber unter der Drüse zu liegen kommt. Das ergibt ein natürlicheres Bild. Die Frauen werden dadurch wieder selbstbewusster, das motiviert zusätzlich.

Brustvergrößerung ist Ihre Kernkompetenz, Sie gelten als einer der besten Chirurgen des Landes. Tunen auch Männer ihren Körper?

Selbstverständlich. Schwerpunktthemen bei Männern sind Fettabsaugungen, insbesondere in der Bauch- und Hüftregion, aber natürlich auch Gesicht, Lidchirurgie, Falten.

Würden Sie selbst denn Schlupflider oder Tränensäcke operieren lassen und den Eingriff später auch zugeben?

Reis: (lacht) Nein, ich kann mich ja schlecht selbst operieren. Scherz beiseite: Wenn mich etwas zunehmend stören würde: natürlich!

Wann beginnt man denn sinnvollerweise mit der Restauration der körperlichen Hülle?

Sobald Leidensdruck besteht. So behandle ich auch jüngere Patienten, die per se glatte Gesichtshaut besitzen, aber zu überschießender Mimik wie Zornesfalten oder Falten im Stirn- oder Krähenfußbereich neigen und sich dadurch gestört fühlen. Hier lässt sich mit einer entsprechenden Dosis Botulinumtoxin nebenwirkungsfrei Abhilfe schaffen.

Aufgespritzte Lippen, Silikonbusen, Fettabsaugung – der Markt für Schönheits-OPs boomt: Operieren Sie eigentlich auch Teenager?

Der Einfluss der Medien auf junge Menschen ist leider groß. Ihnen wird ständig ein Idealbild vorgegaukelt, dem sie versuchen nahezukommen. Das lehnen wir ab. Ausnahmen sind z. B. 16-Jährige mit Gigantomastie, übergroßer Oberweite, welche zu Haltungsschäden führt oder abstehende Ohren, ein häufiger Anlass für Mobbing im Kindesalter.

Wunsch-Ich vieler Teenager: Aussehen wie ein Supermodel

Greifen Sie mit Ihrem Handwerk in den natürlichen, auch gern göttlich genannten Plan ein?

Sagen wir mal so: Ich optimiere diesen naturgegebenen Plan vielleicht ein wenig, passe ihn an. Natürlich verändere ich den Körpergrundstatus, wenn man so will. Ich respektiere aber stets die Grenzen. So sind ästhetische Beinverlängerungen für mich ein klares No-Go.

Wie steht es mit der Zufriedenheit der Patienten – können Sie alle Erwartungen erfüllen?

Man kann nie alle Erwartungen erfüllen, aber versuchen, möglichst nahe an sie heranzukommen. Das erfordert zunächst eine gründliche und präzise Aufklärung.

Immer mehr Kosmetik-Studios bieten Treatments an, die früher dem Arzt vorbehalten waren …

Gerade Dienstleister im kosmetischen Bereich werden zum Teil immer forscher. Invasive Behandlungen wie Unterspritzungen sind eine rein ärztliche Tätigkeit, welche von Kosmetikerinnen nicht durchgeführt werden darf, weil ihnen oft die anatomische Kenntnis fehlt. Manche machen es aber trotzdem, entweder aus wirtschaftlichem Druck oder Profitgier. Treten dann Komplikationen wie Entzündungen und Infektionen bis hin zu Embolien mit Gewebenekrosen auf, besteht kein beruflicher Haftpflichtversicherungsschutz wie bei uns Fachärzten: Die Patienten werden mit den Folgen und Kosten alleingelassen!

Besonders die Temples sind heikel, weil sich dort viele Gefäße befinden und doch sind Schläfen ein beliebtes Auffüllgebiet. Wird ein zum Auge führendes Gefäß getroffen, gab es schon Fälle von Sichtbeeinträchtigungen. Auch Heilpraktiker und Zahnärzte bedienen sich dieser Einnahmequellen. Viele glauben, ein Lehrgang reiche aus. Bedenklich, wie unkritisch hier teilweise vorgegangen wird und wie Patienten potenziell gefährdet werden.

Arbeiten Sie in Ihrem Traumberuf oder wollten Sie zuerst  einen anderen Lebensweg einschlagen?

Ob Kunst, Antiquitäten, Designgegenstände oder Oldtimer: Mich interessierte immer schon die Optimierung von Oberflächen, die ich dann wieder auf Vordermann bringe. Wie heutzutage nur noch wenige Kollegen habe ich auch die komplette allgemeinchirurgische Facharztausbildung absolviert: Theoretisch könnte ich also auch eine Darm-, Lungen- oder Leberoperation durchführen. Das kommt einem bei manchen Eingriffen der Körperoberfläche, insbesondere z. B. Bauchdeckenstraffungen, entgegen. An der plastischen Chirurgie fasziniert mich, dass das Ergebnis unmittelbar sichtbar ist.

Welche Züge schätzen Sie selbst am meisten an sich …

Dr. med. Christoph Reis: Naja, vielleicht meinen Perfektionismus, der einem natürlich auch im Weg stehen kann. Aber den Patienten kommt er zugute. So mache ich am liebsten alles selbst und umsorge sie rundum.

… und warum kommen Ihre Patienten wieder?

Sie registrieren, dass sie sich auf mich verlassen können und dass ich mir Zeit für sie nehme. Nicht nur fachlich, sondern auch für andere Dinge wie persönliche Hintergrundinfos.

Gibt es so etwas wie OP-Sucht? Jocelyn Wildenstein hat damit tragische Berühmtheit erlangt: Die Katzenfrau (in Anlehnung an Frankenstein auch Bride of Wildenstein genannt), kann offenbar einfach nicht aufhören, sich unters Messer zu legen, obwohl ihr Gesicht längst zur Fratze erstarrt ist …

Es tut einem leid, so etwas zu sehen. Diese Art von Wahn – wie der Wunsch, sich in ein Tier zu verändern – oder hypochondrische Störungen wie Dysmorphophobie sind eher ein Fall für den Psychologen.

Welchen Anteil hatten Schönheits-Chirurgen am Tod von Michael Jackson?

Er war in meinen Augen ein wahres Genie, jedoch mit einem Persönlichkeitsproblem. So schien er geradezu zwanghaft seine Hautfarbe verändern zu wollen und wählte dafür fragwürdige Behandlungs-Methoden wie exzessives Bleaching etc. Eine moderne Tragödie.

Sie führen Patientenakten mit Vorher-Nachher-Fotos, welche die Behandlungserfolge eindrucksvoll dokumentieren. Widerspricht das nicht der ärztlichen Schweigepflicht?

Nicht, wenn das Einverständnis vorliegt, ansonsten ist das tabu. Sehen Sie mal, das sind die Gewebeüberschüsse, die man so entfernt (zeigt Fotos von entfernten Hautüberschüssen), in diesem Fall waren das pro Seite fast sechs Zentimeter im Halsbereich. Ein dermaßen ausladendes Doppelkinn fordert den Operateur heraus. Eine 90-Grad-Treppenstufe ließ sich hier nicht realisieren, dies gab die Grundanatomie des Patienten nicht her, aber zumindest ein wohlkonturierter Bogen gestalten.

Gesicherten Quellen zufolge wurde neulich eine bekannte deutsche Schauspielerin, bewundert für ihre Natürlichkeit, beim Verlassen Ihrer Praxis überrascht. Wir lieben Geschichten …

Natürlich behandeln wir auch darstellende Menschen. Der Beautydruck in der Filmbranche wächst und immer schaut die ganze Welt zu. Geht ein Eingriff schief, ist die Häme groß, bis hin zu „Hater“-Kommentaren auf Facebook.

Abgespanntes Aussehen wird jedoch ebenso wenig toleriert, weder im Show- noch im Beauty-Business. So gilt Ihre Praxis als Gral und Geheimtipp unter Miss-World-Anwärterinnen, weit über Landesgrenzen hinaus.

Wenn die schönsten Frauen der Welt um den Beauty-Thron wetteifern, liegt die Messlatte hoch. Im gleißenden Licht der Kameras wird schon der kleinste Makel zum Wettbewerbsnachteil. Dieser Grad an Perfektion ist jedoch selten naturgegeben. Die Ironie ist, dass gerade Natürlichkeit hoch im Kurs steht: Lässt die Physis (oder Physiognomie) einer Kandidatin einen plastisch-chirurgischen Eingriff vermuten, sinkt sie damit oft bereits in der Gunst der Jury. Entsprechend subtil muss der Operateur vorgehen.

Eine hochkompetitive Branche …

Deshalb gelangen Prominente schneller an einen verwundbaren Punkt, der häufig zu überzeichneten Gesichtern führt und zu einem erhöhten Materialumsatz des Behandlers. Blinder Aktionismus führt jedoch zu nichts: Damit der Effekt nicht ins Nachteilige umkippt, muss auch eine Filler-Behandlung penibel geplant werden. Deshalb schlage ich meistens vor: „Trinken wir doch erst mal eine gute Tasse Kaffee!“

Der Mann mit der goldenen Hand
Chirurg, Restaurator, Kunstsammler – und Besitzer einer alten WMF-Kaffeemaschine: Dr. med. Reis favorisiert Antiquitäten, Kunst & Latte Macchiato

GUT ZU WISSEN:
Der Titel Schönheitschirurg ist nicht geschützt und daher auf dem Klingelschild wenig aussagekräftig. In die Fachgesellschaft der Plastischen Chirurgen, die Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC) wird nur aufgenommen, wer Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie ist oder sich in der Ausbildung hierzu befindet. Das bietet Operationswilligen eine erste Orientierung. Um Plastischer Chirurg zu werden, müssen nach dem Medizinstudium eine 6-jährige Weiterbildung und die Facharztprüfung absolviert werden. Bei der Auswahl kommt es also auf die genaue Wortwahl: Nur in Kombination sind die Facharzttitel geschützt, Kosmetischer Chirurg, Ästhetischer Chirurg oder Schönheitschirurg kann sich schon wieder jeder Arzt nennen. Eine besondere Expertise für den Schwerpunkt Ästhetische Chirurgie besitzen die Mitglieder der DGÄPC – ein kleiner Kreis der höchstqualifizierten, ästhetisch-plastischen Chirurgen, dem auch Dr. med. Christoph Reis angehört.

Fotos:
Dr. med. Christoph Reis
lemonspeed – Fotolia.com
Antonioguillem – Fotolia.com

Weiterführende Infos unter: https://duesseldorfer-privatklinik.de/

Von Drachen bewacht – die Kaffee-Rarität "Galápagos Speciality SBH"

Von Drachen bewacht – die Kaffee-Rarität „Galápagos Speciality SBH“

Das Ökosystem: völlig intakt. Die Geschöpfe: auf der roten Liste gefährdeten Welterbes. Sie sind „endemisch“. Das heißt: Geckos, Seebären und Pelikane dieser Art finden sich nirgendwo sonst auf der Erde. Einzigartig ist auch die Kaffee-Kostbarkeit, die der junge, nährstoffreiche Vulkanboden hervorbringt. Ihr voller, aromatischer Körper ist unter Kaffee-Kennern heiß begehrt. (Titelbild: © nagydodo – fotolia.com)

Bei Branchentreffen zählen nur die Fakten: Baristas, Röster, Sensoriker und andere Kaffee-Puritaner versammeln sich dort zum rein informativen Gedankenaustausch. Vollmundige Auftragskommunikation ist verpönt. Lobhudelei ebenfalls. Doch die unberührte Kaffee-Spezialität mit dem langen Namen, behütet von den seltensten Kreaturen des Erdballs, ist in der Branche ein Geheimtipp und wird raunend weiterempfohlen. Prädikat einzigartig, Ruf untadelig – wie ihre Herkunft: Das Mikroklima der Galápagos-Inseln ist prädestiniert für besten Biokaffee. Jeglicher Einsatz von Pestiziden, Fungiziden, Herbiziden und chemischen Düngemitteln ist untersagt, die Kaffeebäume wachsen auf relativ jungem Vulkanboden. Diese idealen Anbaubedingungen schmeckt man. Wie ein Blumenstrauß entfaltet sich der Ecuador Galápagos im Mund und avanciert damit einmal mehr von der Austauschbarkeit in die Alleinstellung.

Kaffee-Kirschen, die ein Kopfkino freisetzen

Gewachsen unter Schattenbäumen, gedüngt allenfalls mit organischen Substanzen werden die Kaffeekirschen dann von Hand geerntet und anschließend zum „Nass-Beneficio“ gebracht, wo man sie sorgfältig vom Fruchtfleisch trennt. Kompromisslos wird dort nur mit reinstem Wasser gearbeitet und in jeder Phase umweltschonend, um die höchste Qualität zu sichern. Aufgrund der kalten, aus der Antarktis resultierenden Humboldt-Strömung ist das Klima nur gemäßigt ozeanisch und hält an den Südhängen der Inseln zwischen Januar und Mai tropischen Regen bereit: die perfekte Stimulanz für charaktervolle Kaffeekirschen, ganz zu schweigen von dem Kopfkino, das ihre Herkunft im Kaffee-Liebhaber freisetzt …

Endemische Kreaturen: Ein Mikrokosmos für sich

Die Galápagosinseln (spanisch: Islas Galápagos) im östlichen Pazifischen Ozean liegen am Äquator, ca. 1000 km westlich der ecuadorianischen Küste in Südamerika. Etymologisch leitet sich „Galápago” von dem Schildkrötenpanzer ab, der sich bei einigen Riesenschildkröten im Nackenbereich wie ein Sattel wölbt.

Von Drachen bewacht – die Kaffee-Rarität "Galápagos Speciality SBH"
Sensibles Ökosystem – und doch völlig intakt!  © Paul Kennedy – fotolia.com

Die einzigartige Flora und Fauna der Inseln – nordwestlich das unbewohnte Archipel „Darwin“ – ist Teil des Weltnaturerbes der UNESCO und steht unter strengstem Naturschutz. Ihr Betreten oder das Befahren ihrer Gewässer sowie ihre ökologische und ökonomische Nutzung unterliegen rigiden Richtlinien, deren Einhaltung durch die Nationalparkverwaltung mit Sitz in Puerto Ayora überwacht wird.

Charles Darwin lässt grüßen

Wo Geckos und Landleguane auf Mähnen-Robben, Darwin-Finken und andere extrem seltene Arten treffen, hat der Naturschutz allerhöchste Priorität. Vor fast 200 Jahren von Charles Darwin durchwandert, erinnert die archaische Unberührtheit des Archipels an sein Buch zur „Entstehung der Arten“. Noch heute flattern seine berühmten Finken über die Inseln, sind aber nur eine ihrer Attraktionen: Hunderte von Arten leben hier und fast die Hälfte davon nirgendwo anders auf dem Globus. Doch die seltenen Tiere sind unvermutet zutraulich: Auf den von der Zivilisation weitestgehend unberührten Inseln konnten sie noch keine Angst vor dem Menschen entwickeln.

Von Drachen bewacht – die Kaffee-Rarität "Galápagos Speciality SBH"
Geckos, Lavaechsen, Landleguane: Traumziel für Biologen © Mirko Dabić – fotolia.com

Das letzte Paradies der Erde

Majestätische Fregattvögel und Aztekenmöwen gleiten wie traumversunken am Horizont entlang, Schildkröten größer als Autoreifen tapsen über die Insel und unweit vom Ufer blubbern friedliche Riff-Haie den Robben sanft Luftblasen zu. Galápagos-Pinguine, einzige Pinguin-Art der Nord-Hemisphäre, paddeln in Grüppchen daneben und watscheln zutraulich über den Strand auf den Menschen zu, in Eintracht mit freundlichen Meeresechsen. Auf den Galápagos-Inseln scheint sich das letzte Paradies der Menschheit zu befinden: eifersüchtig bewacht, auf der roten Liste des gefährdeten Welterbes und mit strengen Auflagen selbst für Einheimische. Mit dem Genuss einer Tasse ECUADOR GALÁPAGOS SPECIALITY SBH ist es nur einen Gedanken weit entfernt.

»Ganz oder gar nicht!«

»Ganz oder gar nicht!«

Thomas Schönauer über Kunst, Kultur, Kulinarik und den Absolutheitsanspruch von Qualität

Um ihn herum wird eingeschenkt, getafelt, geplaudert. Etwas abseits taxiert Thomas Schönauer das Terrain. Den Geist eines Ortes zu erfassen, seinen »Genius Loci«, ist fast schon ein seismografischer Reflex. Bekannter Künstler und bekennender Forscher zugleich besitzt er feine Antennen für die Schwingungen des Zeitgeistes. Ohne dessen Launen zu erliegen: Dafür reicht sein Blick zu weit über den Tellerrand des Mainstreams hinaus – und über den großen Teich. Künstlerisch in internationaler Mission ist der rastlose Neuzeit-Nomade gleichermaßen in Silicon Valley, Dubai, São Paulo, Riyadh, Milano oder Moskau beheimatet.

»Ganz oder gar nicht!«

Auch an Rhein & Ruhr begegnet man seinem Werk auf Schritt und Tritt. So schuf er die begehbare Energie-Pyramide am Landtag NRW, eine Skulptur für den Campus der Heinrich-Heine-Universität und auch am Medienhafen sowie im Areal nüchterner Verwaltungsgebäude addiert seine Kunst ein Quantum Mystik zum öffentlichen Raum. Diese ist schon mal ein Bekenntnis an die Konfession: Die Installation Himmelskreuz in der Lutherstadt Wittenberg, im Vorjahr unter Medienwirbel enthüllt, stammt auch von ihm. Das Werkverzeichnis muss laufend erweitert und ergänzt werden, zeitnah um eine neue Serie der Cultivator-Skulpturen. Nicht gelistet und doch von eigenem Reiz sind künstlerische Gesten wie aktuell ein Bild für das Restaurant Setzkasten bei Zurheide Feine Kost im Crown. Unsere Chance für ein exklusives Vor-Ort-Interview!

Tom Schönauer, Sie könnten gerade überall auf der Welt sein – aber Sie sitzen heute hier mit uns bei Zurheide Feine Kost im Crown: Was reizt Sie an dieser Location?

Die Kompromisslosigkeit, mit der das Konzept umgesetzt wurde, diese Ganz-oder-gar-nicht-Denke, ist sehr zurheidig. Gewürzt mit einer Prise Anarchie: Haute Cuisine in tragbaren Karo-Kästen zu servieren erfordert Mut. Es bleibt aber ein kalkuliertes Risiko, weil die Küche vorzüglich ist.

Bevor Sie eine Arbeit ausführen, befassen Sie sich mit dem Genius Loci, dem Geist des Ortes. Denn Sie platzieren Ihr Werk bevorzugt in einer atmosphärisch dichten Umgebung. Was qualifiziert einen Raum als rahmengebendes Ambiente für Ihre Kunst?

Er muss impulsgebend sein, Andockpunkte für meine Arbeit bieten. Das bedeutet nicht, dass das Kunstwerk dann später organisch in das Ambiente eingebettet wird. Nicht selten entwickelt es Eigenleben und geht sogar mit der Räumlichkeit auf Kollisionskurs. Kunst ist keine Kuscheldecke für Gutmenschen. Aber auch kein Agent Provocateur um jeden Preis.

Wie Pop-Art-Prophet Andy Warhol, der einst Inspiration in einer Dose Tomatensuppe der Firma Campbell´s tankte: Finden Sie das genial oder trivial?

Eher ein wenig banal. Auf diese Art zu provozieren ist überholt und mittlerweile zum Stereotyp erstarrt: Effekthascherei, die lediglich dem Mainstream frönt!

»Authentische Kunst ist kein Anschmieggebilde.«

Ihre Arbeiten sind in der Kunstwelt hoch dotiert. Ist nur ein teurer Künstler ein guter Künstler?

Nein. Brotlose Künstler sind leider Teil unserer Kulturgeschichte. Für viele Malergenies setzt der finanzielle Erfolg erst nach dem Tod ein oder nie. Doch schon bei der Produktion an den Profit zu denken und nur dem schalen Applaus des Augenblickes nachzuhecheln, entzaubert jedes Kunstwerk und beraubt es seiner Authentizität.

Angesichts mancher Fantasiepreise, die sich die Protagonisten des Kunstbetriebes hinter vorgehaltener Hand zuraunen, hofft so mancher junge Künstler, sich schnurstracks in eine goldene Zukunft zu pinseln …

Eine gewisse Hybris braucht er auch: den Mut sich zu messen und trotz aller bedeutenden Werke von der Antike, Renaissance bis zur Neuzeit weiterzumachen. Kunst ist im Vergleich qualitativ und der Markt relativ gesättigt. Zudem tummeln sich viele Blender in der Branche, sowohl auf Seiten der Galeristen als auch unter den Kunstschaffenden. Davon konnte ich mich von Anfang an absetzen, auch bedingt durch meinen eher wissenschaftlich-philosophischen Anspruch. Jeder Produktion sollte meines Erachtens stets Reflektion vorausgehen.

Schwebender Stahlriese – der ‚Cultivator III‘, Schönauers neues Masterpiece

Schwebender Stahlriese – der ‚Cultivator III‘, Schönauers neues Masterpiece

Sie experimentieren zudem mit neuen Auftragstechniken, Farben und innovativen Materialien. Aktuell verbiegen Sie sogar Beton …

Das ist die Intention: Gemeinsam mit Herrn Prof. Dr. Gries, dem Direktor des Instituts für Textiltechnik (ITA) der RWTH-Aachen-University arbeite ich an einem neuen, faserarmierten Beton-Prototyp, welcher sich später künstlerisch in fließende Freiformen transformieren lässt. Papierdünn, gerade mal 18 Millimeter dick, lässt sich das spröde Material erstmals filigran formen, sogar zu monumentalen Kunstwerken. So entsteht ein völlig neues Kommunikations-Konzept.

Ist es nicht ein gewagtes Unterfangen, Beton zähmen zu wollen?

(…)

Lesen Sie den gesamten Beitrag:

https://www.zurheide-feine-kost.de/blog-news/ganz-oder-gar-nicht 

 

 

 

 

https://www.zurheide-feine-kost.de/blog-news/ganz-oder-gar-nicht