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Eveline Hall

Peter Lindberghs Stil-Ikone Eveline Hall im Star-Interview

Jenseits des Jugendwahns: Wie Eveline Hall zur Werbe-Ikone aufstieg und warum ihr Frank Sinatra einst seine Badewanne anbot …

Sie schwebt über die Runways von Gianni Versace, Jean-Paul Gaultier & Michael Michalsky, zählt zu den Top-Verdienerinnen im Model-Business und wird von Starfotografen wie Peter Lindbergh, Ellen von Unwerth oder Patrick Demarchelier gebucht. Eveline Hall, 70, ist gefragter denn je und steht über allem: starren Schönheitsidealen, alterstypischen Zipperlein und sogar über dem Zeitgeist. Diesen diktiert sie zuletzt als dämonische Modegöttin in einem Werbespot des Online-Riesen Zalando, der ihr Gesicht überdimensional auf eine Leinwand projizierte. Ist die schöne Wahl-Hamburgerin wirklich so abgehoben wie manche ihrer Auftritte? So unnahbar wie ihre Aura? Triumphiert sie am Ende gar über die Schwerkraft? Mit hanseatischer Nüchternheit holt sie uns auf den Boden der Tatsachen zurück: „Das Alter lässt sich nicht leugnen, den Zahn muss ich jedem ziehen. Aber Faltencremes, Foto-Retuschen, Weichzeichner und der ganze Kokolores interessieren mich ebenso wenig wie Oma-Frisuren: Da steig ich lieber aus und mach meine eigene Show!“

Gegenüber dem Spiegel, der FAZ oder dem Zeit-Magazin postulieren Sie, wie weltfremd es eigentlich sei, mit 65 Jahren noch Top-Model werden zu wollen. Ist das nicht kokett angesichts Ihrer kometenhaften Karriere?

Hall: Die Realität meint es nicht immer gut mit unseren Lieblingsideen. Meine Mutter, vormals auch Tänzerin und die Disziplin in Person, wollte mich stets vor Höhenflügen oder Ego-Trips bewahren. „Kind,“ hätte sie in diesem Fall gekontert, „ich hab´s ja immer gewusst: Mit dir stimmt was nicht: Du bist von einem anderen Stern!“

Ihre extravaganten Laufsteg-Auftritte muten sophisticated an und eine Spur surreal …

Hall: Ich bin aber ganz von dieser Welt. Wenn mir Versace oder ein anderer Couturier seine Entwürfe zu Füßen legt, kann ich doch nicht meutern: „Das sieht ja aus wie ein nackter Lappen!“ Dazu bin ich zu professionell. Ich verkörpere, was mir aufgetragen wird, auch wenn ich dabei transformiert werde: nicht selten in eine völlig andere Person.

Metamorphosen sind Ihr Markenzeichen: Als Sie den natürlichen Salt-’n’-Pepper-Ton Ihrer Haare als Stilmittel kultivierten, wurden Sie zum bekanntesten No-Age-Model Deutschlands. Professionalität gepaart mit Fantasie und künstlerischer Intuition haben sich für Sie ausgezahlt …

Hall: Mit so einem Senkrechtstart war wirklich nicht zu rechnen, als mich Michalsky erstmals für die Berliner Fashion Week buchte. Mein Freund Ted Linow, Boss einer Modelagentur, hat mich ihm damals empfohlen: „Sie ist nicht mehr 20, nicht mehr 30, wenn ich ehrlich bin, auch nicht mehr 40, ganz ehrlich: Sie ist 65.“ Der Rest ist Catwalk-Geschichte.

Sie hassen Trivialität. Verzeihen Sie uns deshalb die Gretchen-Frage: Wie schaffen Sie es, mit 70 so jung auszusehen?

Hall: Nun, ich war lange Ballett-Solistin an der Hamburger Staatsoper und trainiere immer noch täglich. Für meine Figur würde ich jedoch nie hungern: Ich liebe 3-Gänge-Menüs, Hungerleider tun mir leid. Mein französischer Mann hat zum Beispiel gekocht wie Paul Bocuse. Dann sagst du doch nicht: ´Nein danke, lieber n´ bissken Salat mit geträufelter Zitrone! ´ Dafür trinke ich kaum Alkohol und rauche nicht. Es kommt nicht darauf an, wie alt man ist – sondern wie alt man ist.

Kaum zu glauben, wenn man Ihre rauchige Stimme in dem Musik-Video „Carved into a Stone“ hört: Sie klingt nach Partys und mondänen Exzessen. Stimmt es, dass Sie in den 60er Jahren, während Ihrer Showgirl-Engagements in Las Vegas, mit Elvis Presley, Diana Ross, Tina Turner und Sinatras Rat Pack um die Häuser zogen?

Hall: Touché! Elvis war wirklich der Netteste von allen. Uns verband eine jeweils sehr enge Mutterbeziehung. „Ich vermisse Mutti so“, gestand ich ihm. Das verstand er gut: „Meine Mutter ist ebenfalls das Wichtigste in meinem Leben.“ Diese Empathie zeichnete ihn aus: Er konnte komplett aussteigen aus dem ganzen Rummel um seine Person und auf andere eingehen. Wir waren eher wie eine Familie und unterstützten uns gegenseitig: „You don´t have a Badewanne?“ sagte Frank Sinatra einmal zu mir: „Dann nimm doch einfach meine!“

INTERVIEW: DR. C. ROOSEN

Fotos: mit freundlicher Genehmigung von Eveline Hall, Willi Plasa & der Mega Model Agency Hamburg sowie der H.O.M.E Studios, ein Blog-Projekt im Auftrag unseres Kunden EDEKA Zurheide. Gestaltung der Fotostrecke: Udo Schucker.

Artikel lesen: https://www.zurheide-feine-kost.de/blog-news/eveline-hall-die-ueber-frau?rq=Eveline

Der deliziöse Diss der Désirée Nick

Der deliziöse Diss der Désirée Nick

Désirée Nick

Big Sister is watching you – Désirée Nick, die deliziös dissende Diseuse

Ihre satirischen Statements zeichnen das Sittengemälde einer narzisstisch infizierten Kultur, ihre spitze Zunge delektiert sich an den Befindlichkeiten der Beautiful People: Im Jahrmarkt der Eitelkeiten agiert Désirée Nick wie eine Nemesis der Allzufrohen, eine manische Zeitgeist-Seismographin, deren feine Sensoren den Riss unter glänzender Fassade aufspüren, lange noch bevor ihr Lack aufsplittern kann.

Wenn die öffentliche Meinung, gebildet durch journalistische Deutungen, Désirée Nick als frivol-blasierte Zotenreißerin verkennt, so nahmen Theaterregisseure wie Rosa von Praunheim ihr künstlerisches Schaffen ernster: Nicht nur ein platinblonder Underground-Kultstar sei sie, sondern auch eine Marlene unseres Millenniums, dabei eine Perfektionistin, eine Besessene, ein Workaholic, ein absolutes Arbeitstier, eine subversive Kraft, welche die vorherrschende Ordnung geißelt oder schlicht laut Wolfgang Joop „die aufregendste Entertainerin Deutschlands“. Und die widersprüchlichste: Eben noch brilliert sie mit schauspielerischer Grandezza als Joan Crawford am Hamburger Ernst Deutsch Theater, wenig später moderiert sie maliziös lächelnd Big Brother und avanciert einmal mehr zur Königin des Trash. Wer ist Désirée Nick wirklich? Eine Spurensuche.

Oscar Wilde hat die Sentenz geprägt, Frauen seien Sphinxen ohne Geheimnis. Betrachtet man Ihren Werdegang, gilt es jedoch so manches Paradoxon zu entschlüsseln: Klassisches Ballett an der Berliner Oper, Theologie-Studium, Bestseller schreiben, Theaterspielen und Reality-TV – wie passt das zusammen?

Die Krux ist, es bleibt fast immer nur das Fernseh-Image hängen. Wenn mich an die elf Millionen Zuschauer zwei Wochen lang – wie jetzt in der neuen Big-Brother-Staffel – moderieren sehen, dann ist das ein Bild, das sich ins kollektive Bewusstsein einbrennt. Dass ich jedoch einen Großteil meines Lebens im Theater verbringe, wohlgemerkt, auf der Bühne deutscher Staatstheater, kommt bei den Leuten nicht an. Im Vergleich zu dem Sog, den das Massenmedium Fernsehen entfaltet, stellt ein ausverkauftes Theater immer noch die Minorität dar.

Ihr Theater-Debüt gaben Sie u. a. in der Rolle der Schauspielerin in Arthur Schnitzer´s Reigen. Schnitzler galt als „Vivisekteur“, ein Sezierender am lebenden Objekt, der die moralische Degeneration der bürgerlichen Gesellschaft entlarvt. Kommt Ihnen diese Intention bekannt vor, anders gefragt: Sind Sie im Innersten „katholischer“ als man Ihnen zutrauen würde, wenn Sie die Bigotterie der Reichen und Schönen humoristisch brandmarken?

Man kann Theater mit Fernsehen überhaupt nicht vergleichen. Hier wird eine überhöhte Wirklichkeit abgebildet, deren Dramaturgie sich vom Momentum der Mattscheibe maßgeblich unterscheidet. Moralische Definitionen wie Liebe, Treue, Ehrlichkeit sollte ferner jeder für sich selbst abklären. Solange man weiß, wo das persönliche Feigenblatt sitzt, behält man erfahrungsgemäß auch seinen Anstand, der ja Teil der menschlichen Substanz ist.

Der deliziöse Diss der Désirée Nick

Puppenmenschen scheinen bei Big Brother zu agieren, deren adoleszentes Motivationsgefüge noch von keiner tieferen Erkenntnis erschüttert wurde. Als Promi-Typen leicht einzuordnen, entsprechen sie exakt den jeweiligen Gesellschaftsklischees. Dann jedoch überschreiten sie brisant die Grenzen ihrer Rollen und beginnen zu leiden. Wie viel Sadismus bedient das Reality-TV?

Solche Formate reflektieren natürlich neben Pyrrhussiegen immer auch eine vielschichtige Revue des Scheiterns. Darin besteht ihr Reiz. Das erinnert ein wenig an Nietzsches Tragödientheorie: Auf dem Zenit der Lebensgier holen den Helden Untergang und Tod ein. In dem Fall ist die Strafe natürlich abgemildert, es drohen eher öffentlicher Liebesentzug und Gesichtsverlust. Doch ich will das nicht romantisieren: Hinter der Teilnahme an Big Brother steht seitens der Kandidaten immer auch eine kaufmännische Entscheidung sowie legitimes Kalkül.

Versteckt sich in Ihrer ironischen Distanzierung von den Repräsentations-, Selbstbestätigungs- und Schmuckbedürfnissen unserer narzisstischen Kultur auch eine Aufklärungs-Absicht?

Als Kabarettistin kratze ich natürlich gern ein bisschen am Lack. Den missionarischen Eifer überlasse ich jedoch selbst berufenen Ordnungshütern. Das sind oft dieselben, die in dichotomen Schwarz-Weiß-Denken erstarren und zu extremen politischen Standpunkten tendieren. Ein gesundes Ambivalenz-Verständnis ist meines Erachtens die Basis jeder Demokratie.

Das süße Leben zeigt den Celebrities manchmal auch seine unbarmherzige Kehrseite. Satire muss wehtun, zitieren Sie einmal Tucholsky, sonst sei sie sinnlos. Tat Ihnen dennoch auch schon mal ein Verriss leid?

Öfter als sie denken: Ich bin ja keine Megäre, sondern eine im Kern durchaus dünnhäutige Künstlerin. Als Komödiantin bewege mich jedoch in ehrwürdiger Tradition. Das schließt in der Burleske nun mal auch Publikumsbeschimpfung mit ein. Meine Frotzeleien zielen tendenziell mehr auf die Manierismen einer Person, die sie ja ebenso gut auch ablegen könnte. Nicht auf das, was sie als Mensch ausmacht. Ihre Würde bleibt deshalb unangetastet.

In der deutschsprachigen Erstaufführung von „Bette & Joan“ unter der Regie von Folke Braband arbeiten Sie eine Überhöhung der Hollywoodlegende Joan Crawford heraus, ihre menschliche Essenz. Wie viel Diva-Potenzial müsste eine Schauspielerin hypothetisch aufbringen, um „Desirée Nick“ auf der Bühne glaubhaft verkörpern zu können. Anders gefragt: Wie viel „Joan Crawford“ steckt in Ihnen?

Es interessiert Sie, ob ich nicht am Ende doch eine fiese Furie bin. Die Antwort wird Sie enttäuschen: Ich wurde konservativ erzogen und seit jeher auf preußische Disziplin gedrillt, fern von Ballköniginnen-Allüren oder anderen Kapriolen. Ich glaube an Werte wie Teamgeist, Ehrlichkeit und Fairplay. Anders ließen sich so ambitionierte Theaterprojekte – wie das mit Manon Straché – gar nicht umsetzen.

Sie setzten zeitlebens auf radikalen Szenenwechsel. So tanzten Sie als Ballerina in „Schwanensee“, tauschten ihre Spitzenschuhe gegen High Heels und die Glitzer-Ödnis des Pariser Lido, um dann Theologie zu studieren, absolvierten jahrelang kabarettistische Knochenjobs vor Kaninchenzüchtern, Auftritte in Travestieclubs oder Tingel-Touren durch die Provinz. 

Der deliziöse Diss der Désirée Nick

Dann jedoch katapultierten Sie sich mit einer geballten Dosis Intellekt, Kreativität und Zähigkeit in den Olymp deutscher Fernsehunterhaltung. Wie gehen Sie mit der heutigen Fallhöhe um: Verspüren Sie manchmal noch Versagensängste?

Wenn Sie wie ich schon mit vierzehn eisern klassischen Tanz trainiert hätten, bis die Füße bluten, nur damit Ihnen dann mit neunzehn wegen eines unerwünschten Wachstumsschubes gekündigt wird, dann entwickeln Sie früh Frustrationstoleranz. Ich habe es gelernt, private und berufliche Tiefschläge mit Humor und Standfestigkeit zu parieren. Und mit einer gesunden Portion Optimismus: Als ich zeitweise für 70 Mark die Nacht in halbleeren Lokalen auftrat und sich mein Publikum von drei auf zwölf vervierfachte, sagte ich mir: „Von nun an gibt es kein Zurück mehr!“

Gut informierte Kreise berichten, dass ein prominenter Big-Brother-Neuzugang eine obszön hohe Gage einstreicht. Von Beruf vornehmlich Sohn verdankt er seine Popularität jedoch bisher eher skandalträchtigen Gerichtsprozessen als TV-Engagements. Eigentlich war zu erwarten, dass er als erster durchdreht …

Die Eindrücke verschieben sich ständig, das verleiht solchen radikalen Experimenten ihren Reiz. Menschen sind eben nicht vorhersehbar und entwickeln in Grenzsituationen oft ungeahnte Ressourcen. So kannte man ihn bisher nur als affektgeladenen Haudrauf. Bei Promi Big Brother wird er gewissermaßen resozialisiert, entwickelt Sozialkompetenz und ist nun auf dem besten Weg zum Sympathieträger. Damit bietet er natürlich auch weniger Angriffsfläche. Wer jedoch ein gefundenes Fressen hergibt, den filetiere ich bis auf die Knochen – mit aller Dämonie, die mein Skript mir abverlangt.

CREDITS:
Interview, Blogartikel & Gestaltung einer Fotostrecke für EDEKA Zurheide, mit freundlicher Genehmigung von Jürgen Evers, Diana Enders und kick-management.de. Wir danken der Big-Brother/SAT1-Redaktion sowie dem Ernst Deutsch Theater in Hamburg und der Nordtour Theater Medien GmbH für die Bereitstellung und Genehmigung der Fotos sowie dem Team der kick.management GmbH für die freundliche Unterstützung!

Text: Claudia Roosen | www.kick-management.de

 

Der deliziöse Diss der Désirée Nick

Gestaltung: Peter Schmidt, Belliero & Zandée. Foto: Timmo Schreiber

 

Marie Luise Marjan - Mutter Beimer

Lindenstraßen-Ikone „Mutter Beimer“

Der Marathon der Marie-Luise Marjan

Lernen, Verarbeiten, Spielen: Das ist die Melodie ihres Berufes. Die Fans folgen diesem Takt – und gebannt dem schier endlosen Verlauf der „Lindenstraße“. Der ARD-Dauerbrenner ist Kult, „Mutter Beimer“ längst zur Institution geworden. Geht seinem Star nach 1517 Folgen allmählich der Atem aus? Die Frage stellt sich allenfalls rhetorisch: Portrait eines hyperkreativen Multi-Talentes. Text, Konzept & Interview: Claudia Roosen im Auftrag von EDEKA Zurheide, realized by Corinna Dosch | 80 GRAD

Ganzen Artikel lesen: https://www.zurheide-feine-kost.de/blog-news/marie-luise-marjan

Sabrina Setlur unplugged!

Sabrina Setlur unplugged!

Sabrina Setlur unplugged!

Sabrina Setlur über Songs, Songwriting, die komplexe Produktionsästhetik ihres neuen Solo-Albums und das Schubladendenken der wertenden Kritik

„Beste deutsche Hiphop-Künstlerin“(VIVA), 3-malige ECHO-Preisträgerin & die erfolgreichste Interpretin deutschsprachigen Raps überhaupt: Sabrina Setlur ist Medien-Aufmerksamkeit gewöhnt. Und ab einem bestimmten Bekanntheitsgrad lernt ein Künstler mit seinen Ressourcen zu haushalten. Journalisten-Anfragen kritischer zu filtern. Ist vielleicht nicht mehr so greifbar. Umso positiver überraschte uns ihre Interview-Zusage. Nach kreativem Sabbatical ist die Autodidaktin jetzt mit neuer, musikalischer Agenda am Start – und bereit ihre Gedanken zu teilen. Doch ihr Markenzeichen, die Rebellion, sollen wir bitte nicht überzeichnen. Vollzieht sich da ein Imagewandel? Es ging ihr nie allein um Außenwirkung: Ein Talk mit Tiefgang im Auftrag von EDEKA Zurheide!

Sabrina Setlur, Sie sollen in Restaurants auch schon mal Sonderwünsche äußern: „Bitte die 115, aber mit der Beilage von der 68“ … 

Festgesetzte Speisekarten liegen mir nicht, denn ich spinne mir gern selbst ein Menü zusammen. Auch gefällt mir oft besser, was andere so auf dem Teller haben … 😉

Veganerin sind Sie demzufolge nicht?

Man muss nicht gleich Veganer werden, um Tiere zu respektieren. Gerade das Lebensmittel Fleisch verdient es mit Liebe und Sorgfalt zubereitet zu werden. Deshalb bin ich eine große Verfechterin von Esskultur: Was kann die Kuh dafür, wenn der Koch schlechte Laune hat!

Was gefällt Ihnen denn besser: Musik machen, Moderieren oder – wie aktuell – in Filmen mitwirken?

Wie viel Herzblut bei mir in der Musik steckt, zeigt vielleicht schon die Durchsicht meiner Diskografie: 7 Solo-Alben kommen nicht von ungefähr. Aber ich lass mich nicht gern auf eine Kunstrichtung abonnieren.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass Sie für 2018 auch wieder eine musikalische Agenda haben. Wann wird Ihr neues Solo-Album veröffentlicht?

Ich rede nicht gern über ungelegte Eier. Die Arbeit an einem neuen Album ist nun mal sehr zeitintensiv. Wir wollen ja eine verführerisch funkelnde Klang-Kathedrale errichten und kein Minimal-Geklöppel abliefern.

Gibt’s denn schon einen Arbeitstitel? Vormals benannten Sie Ihre Alben oft nach einem Alter Ego: Schwester S., Sabs – wie wird Ihre neue, musikalische Unterpersönlichkeit 2018 heißen?

Es ist noch kein Titel verabschiedet. Anfangs schweben mir immer so an die 98.000 Namen vor. Oft werde ich gefragt: „Kommt jetzt Part 2 von Schwester S. oder Sabs?“ Das muss ich dann jedes Mal verneinen. Denn die Art, wie ich Gefühle wahrnehme und verarbeite, hat sich geändert, auch ihre Klangfarbe. Hochemotional sind die Songs aber immer noch.

Auch die technische Taskforce ist rekrutiert: Sie sollen jetzt mit einer neuen Produktionsgesellschaft zusammenarbeiten …

Bei der Konzeption eines neuen Albums denkt man natürlich darüber nach, welche Dinge man ändert und was man beibehalten möchte. Zum Beispiel die Stage-Performance oder die Geschwindigkeit der Beats. Speziell die Symbiose mit dem Produktionsteam ist mir wichtig, weil meine Texte stets sehr persönlich sind.

Sie sind Interpretin und Songwriterin in einer Person, entscheiden Sie auch über die Beats?

Musikalisch bin ich mit im Boot, klar. Das Technische überlasse ich jedoch lieber Tüftlern, die das besser können.

Ist der Hiphop immer noch Ihr Vehikel?

Das wäre mir zu pauschal. Solche musikalischen Etiketten werden heute schnell hinterfragt, nicht mal mehr „Schlager“ existiert ja noch als festes Genre.

Steuert man als studierte BWL-Fachfrau auch das Marketing mit? Sie hatten ja bisweilen Probleme mit der Identifikations-Sehnsucht der Boulevardpresse …

Kein Künstler kann es sich aber heute noch leisten einen Medienpartner zu verärgern oder auszuklammern.

Beinhaltet das auch ein selbstironisches Zugeständnis, so eine Art augenzwinkerndes Einvernehmen im Stil von Man kennt sich?

Na klar, doch die Zeiten haben sich geändert: Via Instagram & Co. kann ich die Außenkommunikation zum Teil stilprägend mitbeeinflussen. Generell übe ich heute etwas mehr Zurückhaltung und bin auch bei der Auswahl der Presseorgane vorsichtiger geworden.

Stehen Sie denn nicht gern im Mittelpunkt?

Ich bin kein Red-Carpet-Hunter, es sei denn, um eine aktuelle Arbeit vorzustellen. Auf jeder Filmpremiere aufkreuzen und sich dann als Star des Abends hinstellen, auch wenn es gar nichts vorzuweisen gibt, wäre ja auch absurd. Einladungen zu einem wirklich schönen Event folge ich jedoch gern.

Fürchten Sie vielleicht auch inquisitorische Blicke Schrägstrich Kritik?

Früher habe ich alles superpersönlich genommen. Aber als Mensch der Öffentlichkeit, der zuweilen auch polarisiert, lernt man, sich die Streicheleinheiten einfach selbst zu verschaffen und sich ein dickes Fell zuzulegen.

Sie moderierten schon Musikshows für Sender wie VIVA oder MTV und unlängst den NAPSTER Fanpreis in Hamburg. Für Pro7 saßen Sie in der „Popstar“-Jury. Wie fühlt es sich an die Seiten zu wechseln?

Es war eine durchaus interessante Erfahrung, den Mechanismus einer Castingshow kennenzulernen. Aber die Kandidaten taten mir oft irrsinnig leid, weil sie so vorgeführt wurden. Sie halten doch nur als Entertainment her für die Welt da draußen. Wie schnelllebig dieses Business ist und wie rasch man wieder weg vom Fenster ist, realisieren die meisten nicht. Und dann zerplatzt der Traum oft viel zu früh wieder …

Sind Sie als Kulturschaffende auch selbst schon mal in so eine Maschinerie geraten?

Glücklicher Weise wurde ich nie gecastet, auf so einen Menschenhandel hätte ich mich auch nicht eingelassen. Ich bin dankbar für meinen standhaften Background: den starken Support durch Familie und Freunde, die immer für mich da sind.

Als Künstlerin sind Sie vor allem der Gegenwart verpflichtet. Hatten Sie nie das Bedürfnis, die zahllosen Mythen und Märchen, die Ihre Vergangenheit umranken, zu korrigieren?

Da zähle ich zu den gebrannten Kindern und diese scheuen ja bekanntlich das Feuer. Ich definiere mich wirklich lieber über meine Kunst und aktuelle Projekte.

Gehören Sie auch zu denen, die sagen: „Glückliche Menschen schreiben keine guten Songs?“

Wenn man happy ist, hat man meistens keinen Schreibblock dabei: Man geht lieber raus und feiert. Gefällige Bienchen-und-Blümchen-Texte schreibe ich eher selten: Meine Gefühlswelt soll ja authentisch abgebildet sein. Wenn man nicht gerade im Schrank lebt, kennt man auch Emotionen wie Wut, Trauer und Schmerz. Niemand ist immer nur sanftmütig gestimmt.

Also lieber Klartext statt Gesülze?

In deutschen Songs treten harte Formulierungen natürlich deutlicher zutage und meine Kunst schöpft das volle Spektrum aus. Ich schreibe sie ja auch nicht für A, B, C, sondern in erster Linie für mich.

Kommen Sie denn nie in Versuchung die Diskussion Ihrer Fans im Internet zu verfolgen, wenn Sie etwas Neues herausbringen?

Setlur: Na klar! Zumal darunter auch Menschen sind, die meine Arbeit seit jeher unterstützen und begleiten. Deshalb würde ich gern mit einem kleinen Shout-out schließen – als Dankeschön an alle, die so viel Gutes in mir sehen und so viel Liebes und Herzliches schreiben, auch im Netz. Denn meine Fanbase ist mir stets Antrieb und Inspiration!

Claudia Roosen: Interview & Blogartikel für Zurheide Feine Kost, mit freundlicher Unterstützung von Sabrina Setlur & www.kick-management.de

Marijke Amado im EDEKA-Interview

Marijke Amado im EDEKA-Interview

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„Zurheide, das hast du aber mal lecker anders gemacht!“

Bei ihrem Besuch der Düsseldorfer Filiale unseres Kunden EDEKA Zurheide war Marijke Amado gleich von Autogrammjägern umringt: Dieser niedliche Akzent! Doch im Interview mit uns sprach sie Klartext: Starke Statements sind schließlich ihr Markenzeichen. Eine Rebellion aus Tradition: Seit mehr als drei Jahrzehnten fegt die Holländerin wie ein Tornado über die Mattscheibe und entstaubt die Kitschecken deutscher Fernsehunterhaltung. Einer quicken Humorschule entsprungen sind auch ihre Anekdoten: leichtfüßige Parodien auf ein Leben voller Höhepunkte und tapfer durchschrittener Talsohlen, welche die Künstlerin auswertet, um ihr Publikum zu ermutigen: „Kommt es richtig dicke, sag´ ich zum lieben Gott: Tu mir noch wat drauf!“ Erzählstoff für tragikomische Momente in ihrer Personality-Show Amados Achterbahn – und unser Künstlerportrait.

TV-Ikone Marijke Amado über falsche Rosenkavaliere, ihre Personality-Show Amados Achterbahn, aktuelle Umwelt-Projekte und warum in ihrem Garten genau 39 Schweine stehen. Das Interview ermöglichten Jürgen Evers und Diana Enders, Kick-Management.de

Björn Freitag

Interview mit Björn Freitag

Björn Freitag

TV-Tester, Michelin-Magier & Mannschafts-Koch Björn Freitag spricht offen über sein Metier sowie den neuen Aufwärtstrend bei Schalke 04

Er würde niemanden grillen, bleibt stets fair und charmant: sonnig das Gemüt, konstruktiv jede Kritik, liebevoll die Ironie,  seine Autorität niemals autoritär. Und doch spüren seine Sensoren auch den feinsten Makel im Menü auf, jede Millisekunde falschen Timings oder schalen Beigeschmack unter glänzender Verpackung. Denn nicht von ungefähr ist Björn Freitag „Der Vorkoster“. Aber auch Sternenfänger, Vorzeige-Gastronom, Erfolgs-Autor und offizieller Mannschafts-Koch von Schalke 04, was seinem Urteil zusätzlich Gewicht verleiht. Der Kulinarik-Star über Wein, Wild, Warenwissen sowie den richtigen Wumm in der Küche.

Gesamten Beitrag lesen: https://bit.ly/3aGyenn

Unsere Leistung: Interview, Blogartikel und Gestaltung einer Fotostrecke für Zurheide Feine Kost, mit freundlicher Unterstützung von Jürgen Evers, Kick-Management.de.